Das Museum Haus Hövener geht auf eine Stiftung von Frau Wilhelmine Hövener zurück, die das Haus und einen Teil des Inventars den Bürgern der Stadt Brilon vermachen wollte. In den Jahren vor ihrem Tod hatte sich Wilhelmine Hövener viele Gedanken über die Zukunft ihres Hauses gemacht, das seit fünf Generationen in Familienbesitz war. Am 4. Mai 1996 erteilte Wilhelmine Hövener dem Vorsitzenden des Briloner Heimatbundes die notarielle Vollmacht, sie bei der Gründung der Stiftung "Briloner Eisenberg und Gewerke - Stadtmuseum Brilon" und allen die Stiftung betreffenden Angelegenheiten zu vertreten. Damit hatte Wilhelmine Hövener die Stiftung endgültig auf den Weg gebracht.
Die Familie Kannegießer - Unkraut - Hövener begründet sich 1677 mit der Heirat von Jodokus Kannegießer aus Unna und Gertrud Wichartz aus Brilon. Gertrud Wichartz entstammte einer sehr wohlhabenden Kaufmanns- und Gewerkenfamilie, die schon im 15. Jahrhundert in Brilon ansässig war. Die Familienhistorie lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Nach dem frühen Tod des Vaters Jodokus 1695 hatte sein Sohn, Johann Heinrich Kannegießer (1677 - 1748), die unternehmerische Tätigkeit im Bergbau und Hüttenwesen übernommen. Er betrieb mit anderen Gewerken die Bontkirchener, Hoppecker, und Olsberger Hütte sowie mehrere Hammerwerke der Region. Auch besaß er Beteiligungen an hiesigen Eisen- und Galmei-(Zinkerz-)Gruben. 1705 wurde er Briloner Bürgermeister und danach noch elfmal im Amt bestätigt. Seine Nachfolger wurden der ältester Sohn, Everhard Jodokus Kannegießer, sowie sein aus Paderborn stammender Schwiegersohn, Caspar Heinrich Unkraut. Die Söhne von Everhard Jodokus Kannegießer starben unverheiratet, so dass das Erbe 1820 an seine Enkelin, Charlotte Catharina Unkraut (geb. von Germeten), ging, die 1794 Johann Heinrich Unkraut heiratete. Charlotte Catharina kaufte dieses Gebäude des heutige Museum Haus Hövener 1816. Trotz des "Hüttensterbens" in der Region, schlossen die Familien Unkraut und Kropff, als gemeinsame Besitzer der Olsberger Hütte, 1822 einen Gewerkenvertrag über 50 Jahre, um den Standort der Hütte zu erhalten. Die Anteile an der Olsberger Hütte wurden bis zum Tod Wilhelmine Höveners - 1999 - im Familienbesitz weitergegeben. Der Sohn Charlotte Catharina Unkrauts, Richard Unkraut (1797 - 1868), folgte der Familientradition und war der letzte aktive Gewerke der Familie. Die Tochter seines Sohnes Anton Unkraut (1828-1909), Antonie (1877-1956), heiratete 1896 August Hövener (1861-1944) aus Werne. Ihre jüngste Tochter, Wilhelmine Hövener (1906-1999), war die letzte Nachkommin, der bedeutenden Briloner Kaufmanns- und Gewerkenfamilie. Sie war von 1946 bis zu ihrer Pensionierung Lehrerin am hiesigen Gymnasium Petrinum. Wilhelmine Hövener bewahrte die alte Familientraditionen und wohnte bis zu ihrem Tod in diesem Haus, dass sie den Bürgern der Stadt Brilon als Museum hinterließ.
1906
1913 - 1915
1915 - 1922
1922 - 1925
1925
1927 - 1935
1936 - 1938
1939 - 1944
1946 - 1949
1949
bis 1977
1996
1999
Geboren am 13. September als viertes Kind von Antonie und August Hövener
Besuch der Mädchen-Volksschule in Brilon
Besuch der Höheren Mädchenschule in Brilon
Besuch des Lyzeums der Ursulinen in Werl
Erfolgreicher Abschluss des Lyzeums mit dem Abitur
Studium der Mathematik, Physik und Erdkunde in Göttingen
Studienreferendarin in Iserlohn und Hagen
Studienassessorin in Wanne-Eickel, Schwelm und Siegen
Studienassessorin am Gymnasium Petrinum Brilon
Festanstellung als erste weibliche Studienrätin am Gymnasium Petrinum Brilon
Studiendirektorin am Gymnasium Petrinum
Gründung der Stiftung „Briloner Eisenberg und Gewerke – Stadtmuseum Brilon“
Verstarb am 17. Dezember in ihrem Haus am Markt 10 in Brilon
Museum Haus Hövener
Am Markt 14
59929 Brilon
Telefon: 02961 - 963 99 01
Mail: museum@haus-hoevener.de